Freya Klier – Leben in und Flucht aus der DDR – Zeitzeugenprojekt am GBG am 20.01.2020

Wie lebt und überlebt man in einer Diktatur? Wie wurden Freiheit und Individualität eingeschränkt? Warum konnte das System der DDR so lange funktionieren? Konnte man entfliehen? Freya Klier ist sowohl Autorin als auch Bürgerrechtlerin und versucht diese und viele andere Fragen durch ihre journalistische Arbeit und eigene Erfahrungen zu beantworten.

Durch die freundliche Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden und Susanne Reichert, der Vorsitzenden des Fördervereins des Georg-Büchner-Gymnasiums, gab Frau Klier am vergangenen Montag Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses sowie der Grundkurse Geschichte die Möglichkeit, nicht nur theoretische Einblicke in die DDR-Geschichte zu erlangen, sondern die Auswirkungen des unterdrückenden Regimes persönlich erfahrbar zu machen. Dass sie dazu immer wieder an ihre eigene Familiengeschichte anknüpft, macht ihre Ausführungen umso berührender.

Sie beginnt im Jahre 1945: Das Ende des Nazi-Regimes, das Treiben der Roten Armee in Osteuropa und familiäre Tragödien, wie die Verhaftung des Vaters in den 50ern sowie die Verbringung von ihr und ihrem Bruder in ein Kinderheim, prägen diese Zeit. Die Lenkung durch den Staat erfolgte schon früh durch das Erziehungssystem und ließ viele Jugendliche in einer aussichtslosen Lage zurück. In den 60er und 70er Jahren, also in Zeiten großer Abschottung der DDR, berichtet sie von Fluchtversuchen und erneuten Verhaftungen, bis schließlich in den 80ern durch Tagebucheinträge das Ende der DDR von einer anderen Seite beleuchtet wird.

Auch ein Rollenspiel, das den Beginn einer Unterrichtsstunde in Staatsbürgerkunde nachstellt und sich in einer Taschenkontrolle zuspitzt, setzt eindrucksvoll die Auswirkungen des damaligen Regimes in Szene. Wir danken Frau Klier für ihren Besuch an unserer Schule und dafür, dass sie Geschichte in einem solchen Maß erlebbar macht.